· 

Ruven Dru - Beats for life

Vor dem Beginn unseres Hauskonzerts habe ich noch ein kurzes Interview mit Timon Misselhorn geführt. Timon schreibt unter dem Künstlernamen Ruven Dru Musik im Indie/Folk und Neoklassik Genre. 

Hier erfahrt ihr, an welchen Projekten er seit dem letzten Jahr gearbeitet hat, und welche Überraschungen er für dieses Jahr noch geplant hat.

 

Begleitet wurde Timon von seinen Freund und Bandkollegen Chris JungeVor einiger Zeit haben die beiden zusammen das Duo The Old Marotts gegründet. 

Sehr berührend war an diesem Abend ihre gemeinsame Performance einiger Coversongs. 

 

Eindrücke vom Hauskonzert habe ich in meinem YouTube Video festgehalten.

Hallo Timon,

herzlich willkommen zu deinem 2. Hauskonzert bei uns. Wir freuen uns, dass wir dich dieses Jahr wieder hier haben und ein weiteres Mal deine tolle Musik geniessen dürfen.

Was hast du für die nächsten 2 Stunden geplant?  

Ja, ich freue mich auch über die Einladung, danke dass ich wieder hier sein darf. 

 

Ich spiele immer eine Mischung aus Coversongs und eigenen Stücken. Dieses Jahr spiele ich die neuen Stücke meiner EP Layers Of Green Pt. 2 und die vor kurzem veröffentlichte Single Digital Circles. Und das eine oder andere Klavierstück habe ich auch mit eingebunden. Eigentlich plane ich es so eher selten, nur wenn es passt, aber ich freue mich immer, wenn ich die instrumentalen Stücke mit einfließen lassen kann. Erst dachte ich, die beiden Genres passen stilistisch nicht zusammen. Aber mittlerweile finde ich, dass sie doch ganz gut zusammenpassen. Zwischendurch mal instrumentale Klaviermusik zum Runterkommen zu spielen und auch noch mal eine andere Facette von mir zu zeigen, ist doch immer ganz schön. 

Es kommen neue Lieder dazu, und ich habe auch zwei Cover, die ich für mich neu entdeckt habe, die mir gefallen und die zu mir passen.

Du hast seit letztem Jahr zwei neue Projekte gestartet. Erzählst du etwas darüber?

Die instrumentale Klaviermusik ist Teil von Ruven Dru. Das war eine bewusste Entscheidung. Und ich hatte ein bisschen den Struggle, ob ich das jetzt als extra Projekt mit extra Namen laufen lassen sollte. Es ist mir dann aber zu viel gewesen, noch ein Projekt mit noch einem neuen Namen und Logo zu entwickeln und zu veröffentlichen. 

Zum Beispiel bei deinem Konzert letztes Jahr habe ich gemerkt, dass es eigentlich gut funktioniert, wenn man Singer-Songwriter und Neoklassik kombiniert. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, die Neoklassik unter dem Namen Ruven Dru zu veröffentlichen, und es auch in der Zukunft so weiter zu führen. Ich habe es jetzt auch so in meiner Bio geschrieben, dass es die beiden Stile sind, die ich anbiete.

Das andere Projekt ist wirklich neu, es heißt einfach nur Dru. Es ist andere Musik, es sind instrumentale Beats, die eher in den Hip-Hop Bereich gehen, aber immer sehr jazzig und organisch sind, d.h. es ist immer ein Naturinstrument mit dabei. Das ist mir super wichtig, ich will nicht alles elektronisch gestalten, es muss immer entweder ein Klavier dabei ist, oder eine Gitarre und dann kommen elektronische Beats drunter, weil ich auch selber sehr gerne Hip-Hop höre. Es kommt nur nie zur Geltung, aber ist auch ein großer Teil von mir. Deswegen wollte ich immer schon mal ein Projekt haben, wo diese instrumentalen Beats auch eine Plattform finden. 

Jetzt noch zum Namen, warum ich es Dru genannt habe: ich finde, es trägt trotzdem meine Handschrift, es hat meine Art von Harmonie, auch diese gewisse Art von Melancholie, die ich einfach in mir habe, in all meiner Musik, egal ob es jetzt 

Singer-Songwriter, Neoklassik, Chillhop oder Hip-Hop ist. Deswegen hab ich gedacht, es wäre gut wenn der Name nicht so weit davon entfernt ist.

Das man merkt, es klingt zwar instrumental, aber es klingt trotzdem weiter nach mir. Das war die Idee.

Wie bist du ursprünglich auf deinen Künstlernamen gekommen?

Das ist eigentlich immer ganz schön zu erzählen. Ruven ist mein Zweitname. Ich habe mir überlegt, aus dem Namen etwas zu machen und ich wollte schon immer einen Künstlernamen haben. Da schwebten mir natürlich Namen wie David Bowie vor, dessen Musik einen großen Einfluss auf mich hat. David Bowie hat auch seinen Vornamen David in seinen Künstlernamen integriert. 

Ich habe also meinen Vornamen, Ruven genommen und Dru als ein komplettes Kunstwort dazu gefügt. Eigentlich kam die Idee für Dru von Chris. Mir gefällt auch der U-Klang in

Ruven Dru. Für mich ist es allerdings sehr wichtig, dass der Name Englisch ausgesprochen wird.

Dein Album Layers of Green Pt. 2 ist im März erschienen. 

Was ist dein nächstes Projekt, woran arbeitest du im Moment?

Singersongwritermäßig hab ich für dieses Jahr wahrscheinlich nichts mehr geplant.

Ich habe jetzt mit Layers Of Green Pt. 2  eine EP mit vier Songs herausgebracht, dann kam die Single Digital Circels im Juni heraus und damit fühlt sich der 

Singer-Songwriter Bereich für dieses Jahr für mich abgeschlossen an.

Mit Layers Of Green Pt. 1 und 2 war es so eine Art Zyklus. 

Ich möchte auf jeden Fall in dem neoklassischen Bereich zum Herbst oder eventuell zum Winter etwas veröffentlichen. Es ist einfach die perfekte Jahreszeit dafür. Ich habe viele neue Klavierstücke geschrieben. Einige davon habe ich als Schnipsel auf Instagram in den Sunday Improvisations gepostet. Ich habe jetzt einige ausgearbeitete Stücke und die würde ich gerne dieses Jahr noch veröffentlichen. 

Wie hast du die Coronazeit bis jetzt überstanden. Was hat dich motiviert, weiter zu machen und positiv zu bleiben? 

Gute Frage! Ich bin ja immer für ehrliche Antworten. Es ist einerseits schon schwierig gewesen, aber eigentlich auch wieder nicht. Natürlich sind die Live Auftritte weggefallen. Das fand ich letztes Jahr erst mal gar nicht so schlimm, da ich viele andere private Dinge zu erledigen hatte. 

Der erste Lockdown war tatsächlich, was auch viele andere Musiker sagen auch für mich sehr gut. Ich habe angefangen, die Stücke für Dru zu produzieren. Ich brauchte mal etwas anderes und dann habe ich mich einfach auch mal mit anderen Stilen beschäftigt. Ich bin abgetaucht, war in dieser Produktionswelt, sprich Studioarbeit. Für mich war es erst mal nicht schlimm, dass das live spielen weggefallen ist. Aber im Sommer letzten Jahres fing es langsam an, dass ich gemerkt habe ich würde gerne wieder live spielen. Und jetzt komme ich auch zum Thema, was meine Motivation ist, weiter zu machen. Es ist eigentlich genau DAS! Ich hatte es nur ein bisschen vergessen und dann überlegt, warum ich eigentlich Musik mache. Es ist ein harter Weg und es ist ein generelles Hinterfragen, ob es richtig ist, noch mehr Zeit, Energie und Geld hinein zu stecken. Aber diesen kreativen Prozess des Songwritings kann man sehr schwer beschreiben. Aber es ist unglaublich erfüllend und es ist wirklich Lebensantrieb! 

Und natürlich die Live Performance! Das hab ich dann wieder gemerkt. Und das ist denke ich die grundlegende Motivation, weiter Musik zu machen. Ich freue mich auch immer wieder über die kleinen Momente. Das Sofaconcerts Format passt perfekt für meine Musik und passt genau zu mir. Es ist intim, es ist persönlich und diese Momente die motivieren mich ganz klar. 

Spielst du hauptsächlich Konzerte, die über Sofaconcerts gebucht sind?

Momentan ja. Ich habe dieses Jahr auch ein paar Hochzeiten und Geburtstage, auch dieses und nächstes Wochenende, sie sind über Sofaconcerts gebucht. Man kann als Künstler dort angeben, dass man auch zu besonderen Anlässen spielt. Das mache ich auch sehr gerne, das macht mir viel Spaß.

Vor einiger Zeit bist du nach Leipzig umgezogen. Was hattest du für Erwartungen und wie hat sich die Stadt auf deine Musik ausgewirkt? 

Bislang noch nicht so viel, es hat auch leider mit Corona zu tun. Man kann sich noch nicht so krass vernetzen, z. B. andere Musiker kennen lernen, Locations kennen lernen, das fängt jetzt gerade wieder so ein bisschen an. Ich habe jetzt zwei, drei Venues, mit denen ich im Kontakt bin. 

Wir versuchen für den Herbst etwas zu organisieren, aber der Herbst ist schon wieder so vage, was die Planung betrifft.

Ich bin eigentlich ein Mensch, der gelernt hat, nicht so krasse Erwartung zu haben. Ich habe gelernt, dass man meistens nur enttäuscht wird, wenn man zu hohe Erwartungen hat. Und wenn man einfach ohne Erwartungen an die Dinge heran geht, wird man meistens positiv überrascht. So ist es auch ein bisschen mit Leipzig gewesen. 

Ich wusste nur vom Grundgefühl her, dass mir die Stadt zusagt. Ich war zweimal vorher in Leipzig einmal zu Besuch und einmal zu einem Videodreh und da fand ich Leipzig schon sehr interessant. Das Klima, die Leute, die ich auf der Straße gesehen habe und die Stadtteile. Und durch meine neue Partnerin hat sich dann der Umzug ergeben, weil sie überwiegend dort jobmäßig beschäftigt ist. Letztes Jahr bin ich viel zwischen Braunschweig und Leipzig gependelt und dann habe ich mich entschlossen, dorthin zu ziehen. 

Also in einem gewissen Sinne habe ich doch eine Erwartung. Ich glaube, dass mir die Stadt gut tun wird, auch gerade künstlerisch stößt man auf super viel Offenheit in jeglicher Form von Kunst und trotzdem ist es nicht dieses Haifischbecken wie Berlin, wo man Sorge hat, dass man unter geht.

Es hat einen besonderen Charakter. Ich bin mir sicher, dass mir Leipzig menschlich wie auch künstlerisch gut tun wird. 

Du hast zwei Alben geschrieben, die zum größten Teil von deiner 6 monatigen Auszeit 2019 in Neuseeland inspiriert sind. Wohin geht deine nächste Reise?

Sehr gerne möchte ich wieder nach Neuseeland, aber es ist momentan schwer dort einzureisen, weil die Grenzen geschlossen sind. Deswegen können die Menschen auch dort so leben, als wäre alles normal. Wenn man das zum Beispiel auf Instagram sieht, wie Festivals und Konzerte dort stattfinden, wird man schon neidisch. Die ganze Live Kultur findet komplett normal statt, als wäre es 2018.

Ich muss auch sagen, ich hätte jetzt auch großen Respekt über die halbe Welt zu reisen, in anderen Ländern umzusteigen, die Flugreise ist ja wirklich sehr lang. Aber rein vom Gefühl her, würde ich sofort wieder dorthin fliegen. Ich habe schon jetzt Sehnsucht nach dem Land. Ich war bis jetzt zweimal in Neuseeland einmal für einen kurzen Urlaub 2016 und dann die 6 Monate 2019. Durch den längeren Aufenthalt hat man das Land besser kennen gelernt und da dort die Schwester meiner damaligen Freundin lebt, habe ich das Land von der einheimischen Seite her kennen gelernt. Sie ist mit einem Kiwiana verheiratet, und ich habe das Land wirklich als potentielles Lebensland mit hoher Lebensqualität kennen gelernt und es im Herzen abgespeichert.

Ich habe jetzt aber noch keinen festen Termin geplant, weil die Situation maßgeblich eine Rolle spielt. Aber wenn es nach mir ginge, würde ich am liebsten nächstes Jahr dorthin reisen.

 

Ich habe großes Fernweh und ich möchte auch noch ganz viele andere Länder kennen lernen und es steht auch noch ganz viel auf der Liste. 

Aber ich denke, Neuseeland steht auf meiner Liste ganz oben. 

Vielen Dank Timon, für das schöne Interview mit deinen detaillierten und interessanten Antworten. 

Ich entlasse dich jetzt in den Soundcheck und wünsche dir und uns einen wundervollen und romantischen Abend 💫💙

Set List

00:00 Simple Life

03:58 Layers Of Green

05:07 Yellow Lights

08:35 Somewhere Only We Know - Keane Cover 

09:07 Walking On

13:41 Rest For A Moment

18:05 Orange Gold

19:27 Dancing In the Dark - Bruce Springsteen Cover

21:31 The Woman Downstairs - Tina Dico Cover

22:47 OHNE DICH - Rammstein Cover

Follow Ruven Dru on his social media




Kommentar schreiben

Kommentare: 0